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XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 13:43
von simca1200scoupe
Hallo Leute,

ich murkse schon seid einiger Zeit an einem Problem meines 1.9ers rum und finde den Fehler nicht wirklich.....gesucht ist ein anderer Fahrer eines 1.9er GT (um es nochmal klar zu machen: Motor DDZ = XU 9M, 1905 ccm, 80 kW=109 PS mit Solex-Zentraleinspritzung und Fenix / Siemens 1B Steuergerät), der das Problem vielleicht auch kennt und Abhilfe weiß:

Angefangen hat das Drama damit, daß ich im April 2012 beim TÜV wegen katastrophaler Abgaswerte durchfiel in Verbindung mit einem sehr unregelmäßigen Leerlauf. Die Leerlaufthematik (Leerlauf regelt nicht sauber runter, sondern bleibt bei 1400-1500 1/min) hat er, seid ich ihn habe, Auto aus, 5 sec warten, Auto an, Fehler weg....Das Problem beim TÜV war ein toter Drosselklappenpoti, der bei geschlossener Drosselklappe keine konstanten Widerstandswerte mehr hatte = Schleifbahn defekt....Problem: das Ding ist nicht mehr lieferbar....nach vielem Hin-und her hab ich passenden Ersatz gefunden, TÜV ok.....zwischenzeitlich hab ich den Leerlaufsteller mal getauscht -> Leerlaufproblem unverändert.

Wo es im November kalt wurde, gings richtig los....Motor lief kalt extrem unrund, neigte im Leerlauf zum Ausgehen, nahm besch.... Gas an (drauftreten, spucken, mühsam hochdrehen, bei höheren Drehzahlen kam er dann frei und lief) -> warmer Motor hat Leistung und läuft bis auf gelegentliches Ruckeln, besonders im Schiebebetrieb normal, Verbrauch auch normal bei 8-9 l/100 km....gelegentlich geht die gelbe Motorkontrolleuchte an und nach 1-2 sec im Leerlauf wieder aus bzw sofort, wenn man ihm nen Gasstoß gibt

Ok, erster Verdacht, weil Fehler bei kaltem Motor besonders schlimm: Anreicherung funktioniert nicht.....beide Temp-Sensoren am Stecker des Steuergerätes geprüft, sind ok....MAP-Sensor auf Verdacht getauscht, etwas besser, aber nicht gut.....Spritfilter neu, Kerzen, Kabel, V-Kappe neu, Hallgeber neu, Schläuche ok.....läuft besser, aber Fehler immernoch da...

Zusammenfassung aktueller Stand:
- springt kalt wie warm sofort an
- läuft kalt besch..... die erste Minute, bis er etwas Temperatur hat heißt Ruckeln, schlechte Gasannahme unter 2500 1/min, schwankender Leerlauf
- warm ist Leistung da, aber gelegentliches Ruckeln, im Schiebebetrieb bergab starkes Ruckeln
- Leerlauf mal bei 1500 1/min, mal normal bei 900 1/min, mal zwischen 600 und 1500 1/min schnell schwankend -> Auto aus, wieder an, Leerlauf (meistens) normal

Weiß irgendjemand, WANN die Motorkontrolleuchte angehen soll d.h welche Sonsoren bzw Parameter werden überwacht und angezeigt ????
Ich habe das originale Werkstattbuch des XU9M auf Englisch, dort steht aber nix zur Motorkontrolleuchte drin und die Fehlerliste hab ich leider auch -mit Ausnahme Kraftstoffdruck, den ich die Tage mal messen werde- durch.....

das Fiese an den Steuergerät ist halt, daß es -lt meinem Wissensstand- KEINE Möglichkeit gibt, einen Fehlerspeicher auszulesen....angeblich (aber unbestätigit) werden bei jedem Motorstart die Ist-Werte Drosselklappenpoti, MAP-Sensor usw NEU eingelesen, was auch der Grund sein könnte, warum er sich bei einem erneuten Starten "beruhigt"......

Irgendwer eine sachdienliche Idee, wonach ich noch kucken könnte bzw hat irgendwer Werkstattunterlagen zum XU 9 M ????

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 14:41
von aloisius
Hallo,

ich hab zwar keine Erfahrung mit dem Motor, aber ich schau mal heut ob ich was zu Hause finde in meinen Unterlagen.
Wie viel Km hat er denn schon? Kannst du ein Foto vom Motorraum hier reinstellen? Wo geht die Kurbelgehäuseentlüftung hin, wieder in den Zylinderkopf?

Mir fällt nur spontan ein das ich so ein Problem auch mal hatte aber bei einem XU9JAZ.
Hab damals die Drosselklappe abmontiert und komplett gereinigt (war recht viel Öl drinnen) die Standgasschraube auch neu mit einem O-Ring abgedichtet und er ging wieder wie am ersten Tag.

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 17:12
von Mixery
simca1200scoupe hat geschrieben: -mit Ausnahme Kraftstoffdruck, den ich die Tage mal messen werde- durch.....
den Gedanken hatte ich schon beim durchlesen,dass es auch möglich sein kann,dass die Pumpe nicht mehr einwandfrei arbeitet.

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 18:13
von AndreasXSI
Benzindruck und die Pumpe wären eine Sache, aber dann hätte er auch obenrum keine Leistung. Zumindest war das damals bei Jensis GTI so.
Wie schauts denn mit den Kabeln aus, die vom Motorsteuergerät zu den Temperatursensoren gehen. Gammeln die vieleicht innerlich und haben nen erhöhten Widerstand?

Dass man keinen Fehler auslesen kann, halte ich für sehr unwahrscheinlich :grübel:
Das ist nur ein Trugschluß, denn die Techniker bei Peugeot haben ja auch ein Bissel mitgedacht und an das Werkstattpersonal gedacht.

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 18:29
von Holger
Fehlerspeicher auslesen geht relativ einfach mit einem Kabel, das lange genug ist. Eine Anleitung gibt's auf der Hautpseite unter Technik/Elektrik/Fehlerspeicher

http://309er.de/technik/elektrik/fehler.html

Dann bekommst du mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Fehler 52 (Gemisch außerhalb der Toleranz) und ich würde darauf tippen, dass die Ursache dafür eine defekte Lambdasonde ist. Ich hatte mal ein ähnliches Fehlerbild und konnte es am Ende durch Tausch der Lambdasonde beheben.

Im Leerlauf und unter Teillast regelt die Lambda die Einspritzung - da scheint er zu fett zu laufen, unter Volllast und im Schubbetrieb ist alles normal, weil dann die Lambda deaktiviert ist.

Ansonsten ist die Sache mit dem Fehlerspeicher bei den alten Steuergeräten recht einfach. Kein Teil gibt einen direkten Fehler aus, sondern es werden nur "Folgefehler" wie fehlerhafte Gemischbildung gemeldet. Detaillierte Diagnose ist dann mit einem etwas älteren Diagnosegerät möglich, das alle Komponenten einzeln ansprechen und deren Funktion (z.B. Widerstand von Sensoren) prüft. Sowas haben wir mal günstig bekommen, ist ein spaßiges Gerät :-)

Gruß
Holger

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 18:46
von simca1200scoupe
Hallo Leute,

danke erst mal für die Antworten....

Der Drosselklappenkörper ist sauber und die Solex / Bendix / Fenix / Siemens-Monopoint (sucht euch aus, welches Wort euch am Besten gefällt, alle sind richtig...) hat keine Standgasschraube........

Kraftstoffdruck: ich bin am Grübeln, ob der Druckregler vielleicht ne Macke hat und deswegen mal richtig arbeitet und mal nicht, aber das erklärt andererseits nicht das gelegentliche Aufleuchten der Motorlampe......nur auseinanderbauen ist sehr risikoreich, wenn er dabei in den A...geht, hab ich ein Problem....ich hab zwar nen kompletten anderen DK-Körper, aber auf Verdacht wechseln widerspricht sowohl der o.g. Motorlampe als auch dem Thema, was es denn war...die Düse, der Druckregler.....

Pumpe: bin bei euch Leute, wenn die Pumpe nen Knacks hätte, wieso geht er dann obenrum sauber und hat Leistung....wiederspricht sich irgendwo, oder ?

Steuergerät Fehler auslesen: Citroen (der Motor war auch im BX in kleiner Stückzahl verbaut) behauptet, man könne es auslesen.....hab auch ne Anleitung...nur WO ist der Diagnosestecker ????? Wenn ich für jeden nicht belegten Stecker im Motorraum nen Euro bekäme, würde ich mir ne Insel in der Südsee kaufen und in Rente gehen.....irgendjemand ne Ahnung ?????

@AndreasXSI: WIE JETZT, die Peugeot-Techniker haben mitgedacht.......um Himmels Willen, daß ist das Erste, was ich höre (Ironie und Sarkasmus AUS !!!).....ernsthaft:

Bei Peugeot rennen zumindest heute NUR NOCH Schwachmaten rum (sorry, falls hier irgendjemand bei Peugeot arbeitet, fühlt euch NICHT angesprochen !), die vom 309 aber sowas von ÜBERHAUPT KEINE AHNUNG haben....Beispiel gefällig ? Mir hat der Werkstattleiter des größten saarländischen Peugeot-Händlers erzählt, die Drosselklappe wäre im Werk auf ner Flowbench eingestellt worden, deswegen könne man dort nix verstellen bzw den Poti einzeln tauschen - ist schlichtweg Müll, im englischen Handbuch steht die Einstellung mit einem Sonderwerkzeug auf 7°20' explizit drin (ja, verdammt genauer Zahlenwert....Toleranz übrigens +/-45').....nebenbei gabs bis vor ca 2 Jahren den Poti auch noch einzeln zu kaufen, wie oben beschrieben mittlerweile nfp......weswegen ich ein baugleiches GM-Teil drin hab.

Jaaaa, ich hab bei der Einführung schon geschrieben, daß das kein kleines Problem ist, sondern ein richtig fieses Etwas......HILFE !!!!

Danke im voraus für jeden hilfreichen Hinweis !!!!

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 18:51
von simca1200scoupe
Hallo Holger,

jetzt haben sich unsere Antworten überschnitten.......Frage nochmal: welcher Stecker dient zur Diagnose ????

Weiterhin, Lambdasonde hab ich auch schon überlegt, aber:
Beim Kaltstart wird das Lambdasignal von der ECU ignoriert - sonst würde ja keine Kaltstarteinrichtung funktionieren, wenn die versucht, bei kaltem Motor Lambda 1 zu erreichen - und der fehler ist bei GANZ kaltem Motor bzw Wetter am Schlimmsten.......

Das alte ECU's (wenn sie es denn tun) nur Folgefehler ausgeben, ist klar........nur wie gesagt, gibt es jetzt beim Fenix 1b nen auslesbaren Speicher oder nicht, die Angaben widersprechen sich blöderweise.......

Ergänzung:

ER läuft oberhalb 2500 1/min mehr oder minder sauber, obenrum auf der Bahn wie ein Uhrwerk, auch bei nur wenig geöffneter Drossel, wo er dann ja im closed-loop arbeitet......würde m.E. gegen eine fehlerhafte Lambdasonde sprechen oder hab ich nen Gedankenfehler ?

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 19:10
von aloisius
Hätte nicht gedacht das ich so ein Original Handbuch abe aber dem ist so :-)

Hab leider keinen Scanner aber es steht folgendes:
Benzineinspritzung-Zündung Fenix 1B

Motor springt nicht oder schlecht an- Leitungen des Luftsystems und des Kraftstoffsystems prüfen, Kraftstoffdruck prüfen, versorgungsspannung der Kraftstoffpumpe prüfen, Leerlaufregelungsmagnetventil prüfen.

Leerlauf bei Kaltem oder Warmen Motor unregelmäßig oder zu hoch- Leitungen des Luftsystems und des Kraftstoffsystems prüfen, Kraftstoffdruck prüfen, versorgungsspannung der Kraftstoffpumpe prüfen, Leerlaufregelungsmagnetventil prüfen

So wie hier beschrieben sollte es einer der Fehler sein. Die anderen störfaktoren, die im Buch beschrieben sind, hast du ja schon beseitigt(z.B Drosselklappenpoti,...)

grüße
aloisius

PS: Laut beschreibung gibt es KEINEN Diagnosestecker.

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Di 8. Jan 2013, 19:22
von simca1200scoupe
@Aloisius:

MANN, super !!!!! Es gibt keinen Diagnosestecker ist zwar nicht die erhoffte Antwort, aber es ist wenigstens ein, danke dir !!!!
Womit ich doch wieder beim Kraftstoffdruck lande....oder irgeneiner Stelle, wo er Falschluft zeiht....nur WO könnte es noch sein....hab ich irgendwas übersehen ??? Schiebedach-Zuleitung am Bremskraftverstärker hab ich versorglich blindgelegt, BKV funktioniert auch einwandfrei....

Hat irgendjemand ne Ahnung, wie of bzw wann das Ventil geschaltet wird, daß den Aktivkohlefilter reinigt.....was würde passieren, wenn man da den Stecker abzieht - baut er dann in der Entlüftung nen Überdruck auf und verursacht neue Probleme ????

Ach so: Sensoren: ich habe bewußt direkt am Steuergerät gemessen, damit sind Überganswiderstände usw eliminiert...es sei denn, ich hätte nen Kabelbruch, der am "Morsen" ist...dann such ich mich tot :-(

Re: XU9M - Problem mit Motorelektronik - Spezialist gefragt

Verfasst: Mi 9. Jan 2013, 10:26
von Holger
Du hast natürlich Recht, dass beim Kaltstart keine Lambdaregelung erfolgt, aber Dank der Sondenheizung ist die Arbeitstemperatur doch relativ zügig erreicht. Wenn du also auch im warmen Zustand Probleme Leerlauf hast, passt das trotzdem zum Fehlerbild. Hast du jemanden im Bekanntenkreis, der einen Abgastester hat? Dann könntest du die regelfähigkeit der Sonde auch mit der Störgrößenmethode, die bei der AU verwendet wird testen.
Alternativ kann man die Signalspannung der Sonde direkt messen (sollte zwischen 0,1V (mager) und 0,9 V (fett) hin und her pendeln).

Es ist ja auch leider so, dass die Lambdasonde ein Verschleißteil ist, und wenn in deinem Auto noch die erste ist, gehe ich mal davon aus, dass es sicher auch nicht schadet, das Teil auszutauschen. Man kann dabei auch getrost auf die Universalsonden von Bosch zurückgreifen, da die Signale eh immer gleich sind. Bei ebay kostet so ein Teil ca. 40 €, man muss halt dann noch den Stecker adaptieren.