Beim Ausbau vorne gibt es einiges zu beachten:
- Mutter der Antriebswelle lösen, SW30 oder 32 bei TU-Motoren, SW36 bei XU-Motoren => ne 36er Nuss hat man häufig nicht in der Standarausstattung und meist bekommt man die nur mit 3/4"-Antrieb. Anzugsmoment liegt mW bei 300 Nm.
Das Lösen der AW-Muttern ist nicht unbedingt notwendig, ich würde es dir aber nahelegen, da es ansonsten schnell passiert, dass man beim Trennen von Dämpfer und Achsschenkel eine AW aus dem Getriebe zieht und sich dann den Boden mit Getriebeöl einsaut. Wenn man die Mutter nicht löst, muss man eben v.a. auf der Fahrerseite höllisch aufpassen.
- Dann löst man die Klemmung des Dämpfers am Achsschenkel und versucht den Dämpfer rauszubekommen. Das geht am allerbesten ohne Antriebswelle und ohne Querlenker. Wenn man die Sachen dranlassen will, empfiehlt es sich, die innere Verschraubung (am Achsträger) des Querlenkers zu lösen, um keine "Federwirkung" des Querlenkers mehr zu haben. Je nach Achse gilt das gleiche für den Stabi.
Wenn die Klemmung offen ist, muss man mit einem Gummihammer o.ä. auf den Achsschenkel schlagen und diesen nach unten vom Dämpferrohr treiben. Wie gesagt gibt es Teile, die den Achsschenkel gerne in seiner Position halten wollen, daher kann man sich das Leben deutlich einfacher machen, wenn man die Sachen abbaut.
- Wenn der Achsschenkel weg ist, kann man das Federbein aus den Fahrzeug holen. Dazu die drei Schrauben am Dom lösen. Beim Anziehen dieser Schrauben sollte man etwas Vorsicht walten lassen, da die gerne abreißen.
- Als nächstes wird mit einem Federspanner die Feder so weit gespannt, dass sie keinen oder nur noch geringen Druck auf den Dämpfer bzw. die obere Lagerplatte ausübt. Dann die Zentralschraube oben lösen. Dabei muss man die Kolbenstange mit einem Inbus oder Torx (je nach Dämpfer) gegenhalten. Das geht also am besten mit einem Ringschlüssel. Der Inbus hat gerne mal die Größe 7, ist daher auch nicht unbedingt im Standard-Inbus Werkzeugsatz zu finden

- Beim Zerlegen sollte man sich die Reihenfolge der Teile um das Domlager gut einprägen oder mal abfotografieren, dass man das hinterher wieder zusammenfindet. Ansonsten wird alles wieder in umgekehrter Reihenfolge zusammengebaut. Beim Dämpfer einsetzen darauf achten, dass die Nase in der Aussparung der Klemmung des Achsschenkels richtig sitzt (Verdrehsicherung).
- Falls der Querlenker geöffnet wurde, sollte man die Schrauben am Achsschenkel erst anziehen, wenn das Fahrzeug auf dem Boden steht, oder den Achsschenkel mit Hilfe eines Wagenhebers in eine Position bringen, die der späteren Fahrposition nahe kommt. Tut man das nicht, macht man sich sehr schnell die Gummibuchsen kaputt, da diese dann dauerhaft verdreht werden.
Hinten geht's eigentlich ganz einfach: Schraube oben lösen, Schraube unten lösen, alten Dämpfer raus, neuen Dämpfer rein und alles wieder zumachen. Man muss nur schauen, dass man bei den Schrauben ordentlich beikommt, weil es da teilweise zur Karosserie recht knapp zugeht.
Viel Erfolg, falls noch Fragen offen sind, einfach fragen.
Achja: bei den Domlagern kauft man ab besten irgendwas von den großen Aftermarket-Herstellern, also febi-Bilstein, Lemförder, Sachs, etc. Es gibt auch härtere Domlagergummis, die fahrdynamisch wirklich fantastisch sind. Kann ich nur empfehlen. Gibt's z.B. bei Weiss-Motorsport
http://shop.weiss-motorsport.com/produc ... cts_id=254. Dort bekommst du auch neue Domlager.
Gruß
Holger