Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Hier könnt ihr bei Problemen fragen und wir versuchen eine Lösung zu finden.
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Schnuffel
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von Schnuffel »

Hallo,

die Verarbeitungshinweise erinnern mich stark an die Verarbeitung der Hohlraumkonservierung bei meinem Horizon. Möglicherweise handelt es sich um ein Folgeprodukt ... :grübel:
Insgesamt scheint die Verarbeitung auch für einen Laien handhabbar, insbesondere bei LIQUID A. Allerdings frage ich mich, ob ein Schrauber (unserer "Klasse") über ein handelsübliches Druckluftsystem verfügt und ob das evtl. durch ein anderes System - ich denke dabei an Airbruish, das ja auch mit Druckluft in Umgebungstemperatur arbeitet - ersetzt werden kann ... :grübel: :grübel:

Schnuffel :wink:
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AndreasXSI
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von AndreasXSI »

Einen Kompressor wird jeder Schrauber zu Haus haben, von demher seh ich das nicht als das Problem an.
Ich interessiere mich speziell für das FLUID FILM Liquid AR, das sehr gute Eigendschaften hat und man muss vor allem erst wieder in15 Jahren nachschauen. Klar macht man es öfter, aber möcht nicht aller 2-3 Jahre meinen 309 zerlegen und dann volljauchen mit der Konservierung.
Das Vorwärmen bekommt man im Sommer ja ganz gut hin, notfalls kann man das Zeug ja in warmes Wasser stellen.
P309GT Injection

Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von P309GT Injection »

Da die Leute mit dem Vertrieb dieser Artikel ihre Brötchen verdienen, ist es klar, dass sie ihr Sortiment empfehlen. Das sagt noch nichts über die Qualität der Produkte aus.
Grundsätzlich hört man aber nichts schlechtes darüber.

Auf Produkte wie
Fluidfilm, Mike Sanders, Fertan, Dinol und ähnliche "Edelprodukte",
braucht man,
sofern man sich in der Klassikerszene auskennt und/oder sich dafür interessiert,
nicht gestoßen zu werden.
Diese Produkte werden gut vermarktet und sind immer wieder in "Fach"-Zeitschriften ein Thema.

Es gab diverse Tests in diversen, mehr oder weniger fachlich kompetenten Zeitschriften.
Auch über "Mundpropaganda" wurden diese Produkte in der Oldtimerszene schnell recht bekannt.

Grundsätzlich ist aber ein Umstand auffällig und sollte Beachtung finden:

Bei den i.d.R. hochpreisigen Oldtimern, welche eine Behandlung mit diesen Mitteln bekommen haben,
handelt es sich fast ausschliesslich um komplett restaurierte, oder sich im Neuwagenzustand befindliche Fahrzeuge.
Somit kann davon ausgegangen werden, dass an diese Fahrzeuge wenig, bis gar kein Rost vorhanden war.
Des weiteren wäre nicht unwichtig, dass der größte Teil der behandelten Fahrzeuge in darauf spezialisierten Fachwerkstätten versiegelt wurden, was recht kostspielig ist.

Ich habe vor etwa 32 Jahren begonnen, mich für klassische Autos zu interessieren und habe über rund 3 Jahrzehnte den Fortschritt bei der Entwicklung von Konservierungsmitteln, Rostumwandlern und ähnlichen Produkten verfolgt.
Ich habe vor etwa 25 Jahren einen MGB restauriert, welcher, wie ich jüngst erfuhr,
noch heute existent ist, für viele Jahre als "Daily-Driver" genutzt wurde und auch heute noch TÜV hat. Insofern gehe ich davon aus, dass ich nicht viel falsch gemacht haben kann, seinerzeit.
Allerdings wurde dieser Wagen komplett "zerpflückt" und jedes ansatzweise rostige Blech erneuert.
Anschliessend mit Hohlraumwachs versiegelt und mit weissen, überlackierbarem Steinschlagschutz behandelt.


Mein Thema hier war aber eher in der Richtig angelegt,
was man kostengünstig, in Eigenregie und so ungiftig wie möglich
gegen ein Weiterrosten anwenden kann, ohne dabei die vorhandene Patina und somit die authentische Optik des Fahrzeuges zu opfern!
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Schnuffel
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von Schnuffel »

Hallo,

ich sehe das genauso wie Jens: :thumbsup: Wenn ein Fahrzeug komplett restauriert wurde und sich im Neuzustand befindet, fehlt ihm das meiner Meinung nach Wichtigste eines Oldtimers/Youngtimers: der "Geruch" des gebrauchten und somit eben nicht mehr "ladenneuen" Wagens, was sowohl die Karosserie als auch die Innenausstattung betrifft. :heul :heul
Wir sollten uns auch schon deshalb von den "klassischen Oldtimerfahrern" abgrenzen :zeig: :zeig: :zeig: , weil wir eben nicht zu diesen "Edelpersonen" gehören (wollen), die sich stets für etwas "Besseres" halten ... :zeig: :auslach: :auslach:

Gruß
Schnuffel :wink:
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AndreasXSI
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von AndreasXSI »

Mir geht es in erster Sicht mit dem Fluid eher um die Hohlräume und die Stellen, die niemand sieht.
Im Motorraum und an sichtbaren Stellen kann man ja gern mit Leinöl arbeiten, aber ich vertrau dem Ganzen mit den Schwellerenden am 309 nicht so recht, dass da nur Leinöl helfen soll.
Hohlräume gibts an jedem Auto zu Genüge, das weiß jeder der ein Auto mal komplett zerlegt hat.
Durch diverse Schlachtungen habe ich auch schon viele Hohlräume im Licht gesehen und was da zu Tage kommt, das glaubt man nicht.
Da wird einem beim Zerschneiden Angst und Bange, dass man mit dem Auto noch gefahren ist.
P309GT Injection

Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von P309GT Injection »

Es steht ja jedem frei, wie und was er mit seinem Fahrzeug gegen die braune Pest machen möchte.
Ich habe niemals behauptet, ein geheimes Wunderrezept gegen den Verfall von Stahlblech zu haben.
Aus diesem Grunde habe ich auch gefragt, ob jemand von Euch in dieser Beziehung mit Leinöl, bzw. Leinölfirnis, oder Owatrol bereits Erfahrungen gemacht hat.
Ob man auf althergebrachte Mittel, die auch von jedermann ohne Hobbywerkstatt und Equipment anwendbar sind, oder auf recht kostspielige "Profi"-materialien vertraut, bleibt jedem selbst überlassen.
Auch gehen die Meinungen auseinander, wenn es um die Frage geht, wie ein Klassiker, oder eben ein angehender Klassiker auszusehen hat, bzw. in welchem Zustand ein solches Fahrzeug sein sollte.
Das nennt man gemeinhin Demokratie, bzw. Meinungsfreiheit!

Was es in punkto restaurierte, oder neuwertig erhaltene "Edeloldies" zu berücksichtigen gibt,
(nämlich den so gut wie gar nicht vorhandenen Rost)
habe ich bereits ausgeführt.
Bezüglich des Leinöls gibt es jede Menge Informationen und Anregungen im Netz zu lesen.
Allein die Tatsache, dass bei Leinöl in Verbindung mit Eisenoxyd und Sauerstoff der Umgebungsluft ein chemischer Prozess stattfindet,
welcher nachweislich eine Schutzschicht bildet,
ist eine nicht unerhebliche Tatsache.
Nicht ohne Grund wurde die auf Leinöl basierende Bleimennige über Jahrzehnte als das Non plus ultra in Sachen Rostschutzanstrich gehandelt.
Eisenmennige, welche auch hervorragende Rostschutzeigenschaften besitzt, basierte ebenso auf Leinöl.
Auch die erwiesene, gradezu phänomenale Kriecheigenschaft von Leinöl spricht für dieses Produkt, genauso wie die umweltverträglichkeit und die nicht vorhandenen Lösemitteldämpfe und chemischen Ausdünstungen.

Mit Eröffnung des Themas habe ich auf Erfahrungen Eurerseits gehofft, welche aber wohl noch niemand gemacht hat.
Insofern könnte man das Thema solange auf Eis legen, bis evtl. mal jemand einen Erfahrungsbericht abgeben kann und mag.

Nirgends, bei keinem Thema, gehen die Meinungen über DAS wirklich perfekte Mittelchen so weit auseinander, wie beim Thema Rostvorsorge.
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Thomas
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von Thomas »

Nun, ich denke dass ich es mit dem Leinöl im Oktober versuchen werde. Bevor mein Wagen wieder in den Winterschlaf geht werde ich damit im Motorraum den Versuch wagen. Dann kann es auch schön austrocknen über den Winter. Ich hoffe nur dass ich dazu am Ende auch kommen werde, irgendwie fehlt mir die Zeit im Moment...
Mein Fuhrpark:

Peugeot 309 Graffic Baujahr 1992

Wartburg 353 S Baujahr 1987

Nissan Leaf e+ 62 kWh 218 PS Baujahr 2021

Simson Schwalbe KR51/1 Baujahr 1974

Simson SR50 B4 Baujahr 1988
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von 309mi16 »

@AndreasXSI

Mit FluidFilm habe ich gute Erfahrung gesammelt, das läuft nahezu im Sommer von alleine - verarbeitet damals mit einer elektrischen Druckbecherpistole (sehr laut und wenig Leistung :sonich: ). Mit Luftdruck sollte das wesentlich besser vonstatten gehen. Das Öl sifft dann überall am Schweller raus und auch bei den Radkästen. War damals ein 95er Megane mit argen Rostproblemen, die seit der Behandlung die kommenden 3 Jahre nicht merklich weitergingen.
Wenn Du dem FF auf Dauer als alleinigen Schutz nicht traust, kannste an gefährdeten Stellen (Radkasten/Unterboden) noch "Perma-Film" aufbringen, das haftet auf dem öligen FF und wird zäh --> PF wird auch im Schiffsbau eingesetzt.

Habe davon noch was im Keller und will meinen 309er demnächst auch damit behandeln. Demnächst heißt eher nächstes Jahr im Sommer :shock: :D

Gruß
Daniel

PS: und dort wo es "patinisch" (ist das das Verb von Patina? :thumbsup: ) aussehen soll, ist die Leinöl oder FF Sache sicherlich gut oder eben ein anderes transparentes Korrosionsschutzöl
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AndreasXSI
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von AndreasXSI »

Freut mich, wenn schon jemand weiteres damit gute Erfahrungen gemacht hat.
Wie viel Liter hast du denn für das Fahrzeug bestellt/genutzt?
Wollte mir einen 5l-Kanister zulegen, der sollte doch eigendlich für die Hohlräume reichen.
Das bissel im Motorraum und den sichtbaren Stellen kann man ja schnell mit ein wenig Leinöl nachbehandeln, das ist ja dann nicht mehr so der Hit.
Bekommt man das Fluid wieder vom Beton, oder sollte man beim Verabreiten und danach Wegstellen etwas Pappe unter die Abtropföffnungen legen?
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Re: Rostvorsorge und Erhalt der Patina

Beitrag von 309mi16 »

Hatte mir damals nen 3er Pack (3 Liter) bestellt und knapp 2 Liter davon verbraucht. Habe aber nicht alle Hohlräume geflutet sondern mir gings um Radkästen, Kofferraum und Schweller. Außerdem bin ich von natur aus eher sparsam ... mit nem 5 Liter Gebinde kommste m.E. dicke aus, dann haste noch genug fürn Motorraum oder zum Nachölen.

Würde schon empfehlen Pappen oder alte Tücher/Leinen drunter zu legen, zum Glück musste damals eh neue Bettwäsche her :lachen:

Es ist ja auch nicht so dass das Zeug tatsächlich in die Hohlräume geschüttet/geflutet, sondern eher vernebelt bzw. dünn versprüht wird.

Ciao
Daniel
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