Hallo zusammen,
auch wenn der Beitrag schon was älter ist - derartige Problemchen bleiben ja doch in gewisser Weise aktuell!
Ich persönlich halte nicht viel von Lautsprecher-, oder anderen Kabeln in den Dichtungen und zwar aus folgendem Grunde:
Das eingezogene Kabel macht zwar die plattgedrückte Dichtung wieder "dicker", bzw. "höher",
es hat aber den Nachteil, dass es sich nicht zusammendrücken lässt.
Soll heissen, sein Umfang stets gleich bleibt, egal ob Glasdach auf, oder geschlossen ist.
Dadurch "federt" die Dichtung nur noch von dem Gummi her, was dazu führen kann / wird, dass das Gummi der Dichtung auf kurz oder lang ganz platt ist, oder durchscheuert.
Die originale Dichtung ist nicht ohne Grund innen hohl, das soll etwaige Unebenheiten ausgleichen und dadurch,dass sie sich quasi wieder in ihre Ursprungsform zurückbegeben will, gewissermassen gegen das Glas drückt.
Hier also mein Tip, wie man der Lage Herr werden kann:
Anstelle von Kabel verwende ich Pneumatikschlauch, oder Kraftstoffschlauch.
Auch ein alter Schlauch für die Scheibenwaschanlage kann benutzt werden.
Kostengünstig ist es bei Ihbähhh Pneumatikschlauch (PE-Schlauch) in der erforderlichen Stärke zu kaufen, je nach Dichtung, entscheidend ist hier das Aussenmass des Schlauches.
Gibt´s als Meterware dort in der Bucht. Habe selbst grade 10 m für rund 10€ incl. Versand dort gekauft.
Warum ist Schlauch besser als Kabel?
Ganz klar, weil auch der in die Dichtung eingezogene Schlauch die Eigenschaft besitzt, dass er gerne wieder rund werden möchte, wenn er plattgedrückt wird.
Vorherig erwähnte "Federwirkung" der Dichtung bleibt ergo erhalten!
Des weiteren liegt die Belastung bei geschlossenen Glasdach
(der Druck, mit welchem das Glas zwecks Abdichtunggegen die Dichtung agiert)
bei der Kabelmethode hauptsächlich auf den Haltern
(Scharnieren+Verschluss)
des Glasdaches! NIX GUT!
Sodenn - wir haben nu also besagten Schlauch vor uns liegen, ebenso die ausgebaute Dichtung.
Jetzt kommt der spannenste Teil, die Suche nach "gewissen Gleitmitteln".
Für die Gummipflege benutze ich gerne Vaseline, gibt´s inna Drogerie für Kleingeld.
Pflegt das Gummi, ohne es anzugreifen und macht es wieder elastischer, eine "Verjüngungskur" gewissermassen UND es schmiert.
Einige von Euch wissen vom Hören-Sagen sicherlich um die Schmier- und Pflegeeigenschaften von Vaseline, funktioniert angeblich nicht nur bei Gummi...
Genaueres könnt Ihr bei Bedarf sicherlich in einschlägigen Foren erfahren.
Vaseline wird auch in sehr vielen Salben als Trägermittel eingesetzt, was Euch allerdings nicht dazu verleiten sollte, Eurer Omma die Rheumasalbe zu stibitzen und diese zweckzuentfremden!
Eure Dichtung hat KEIN Rheuma, die ist nur etwas "müde"!
Sollte Ihr keine Vaseline besitzen, die Drogerie hat zu

, kann wie folgt verfahren werden:
Ihr bewegt Euch zum Regal, in dem Ihr Eure Auto-Pflege- und Reparatur-Utensilien wie den heiligen Gral hütet.
Dort haltet Ihr Ausschau nach
Hirschtalgstift
oder
Talkumpulver
oder
Glycerin
oder
purer KÜHLERfrostschutz ( ist glycerinhaltig)
KEIN Spüli,
KEINE Seife!
Verklebt mit der Zeit und hat keinerlei Pflegewirkung für das ohnehin schon betagte und empfindliche Gummi!
Die Schnittkante des Schlauches vorher mit Schmirgelpapier etwas abrunden, damit die Dichtung an Radien nicht versehendlich durchstossen wird.
Nun den Schlauch mit der Vasline immer 2-3cm einschmieren und in die Dichtung einschieben.
Stück für Stück und wie die Igel, wenn sie Liebe machen: Gaaanz vorsichtig!
So lange, bis der Schlauch am anderen Ende wieder rausguckt.
Schlauch bündig abschneiden.
Jetzt den Schlauch wieder etwas aus der Dichtung herausdrücken, ca. 2 cm.
Warum das? Erfahrt Ihr später.
Es empfiehlt sich, den Schlauch vor Beginn der Arbeit auf der Heizung etwas anzuwärmen, ebenso die Vaseline.
Das ist eine schöne Arbeit, welche man Sonntags Vormittags am Küchentisch erledigen kann, während die Mutti das Mittagessen zubereitet.
Sie wird es toll finden, dass Ihr ihr Gesellschaft leistet und Eure Dichtung ist hinterher in einem Zustand, dass sie noch lange Jahre das tut, wofür sie geschaffen wurde: Nämlich das Wasser draussen zu halten!
Auch Türdichtungen, Kofferaumdichtungen und Dichtungen für Ausstellfenster lassen sich so retten.
Nachdem die Dichtung wieder an Eurem Wägelchen montiert ist, fummelt Ihr das überstehende Ende des Schlauches in das andere Ende der Dichtung.
Dadurch habt ihr gewährleistet, dass ein "Verbund" der Dichtungsenden hergestellt ist, welcher auch dichthält und "federt".
Anschliessend die Dichtung von aussen noch dünn mit Vaseline
(oder einem der anderen erwähnten Hilfs- und Pflegemittelchen)
einreiben.
FERTICH!
Ich habe in den letzten knapp 30 Jahre mit dieser Methode schon etlichen Dichtungen neues Leben eingehaucht, immer mit Erfolg und sie sahen auch viele Jahre später noch neuwertig aus!
Viel Erfolg, viel Spass und Grüsse an die Mutti!
Nun der obligatorische Satz:
Ich gebe keinerlei Gewähr und Garantie auf Erfolg und schliesse jegliche Haftung für etwaige Schäden aus.
PS:
Ihr dürft´s auch gerne in die Bastelecke verschieben, falls Ihr´s für sinnvoll und/oder hilfreich erachtet!